Uganda 

Persönlicher Reisebericht

Entebbe ist der internationale Flughafen von Uganda. Von dort ist es etwa eine Stunde Autofahrt nach Kampala. Kampala hat einiges, was Uganda sonst nicht zu bieten hat z.B. hervorragende Restaurants (sehr viele indisch und ethiopisch). In Kampala gibt es außerdem die beste Buchhandlung von Uganda - Aristoc - in der man sich mit Reiseführern und allgemein Literatur über Afrika (wildlife, social sciences und mehr) eindecken kann und soll!. Von den Hotels in Kampala kann ich nicht viel berichten, da ich die meiste Zeit bei Freunden einquartiert war. Für Rucksacktouristen sind wohl Backpackers oder Red Chillis die beste Wahl, bei teureren Absteigen hält man sich am besten an die einschlägigen Häuser wie Sheraton, Speke, Nile Hotel. Einkaufen kann man natürlich auch sehr gut in Kampala – Souvenirs für zu Hause. Es gibt einen guten Handwerksmarkt hinter dem Nationaltheater.

Die Fahrt geht in den Südwesten, der Gegend meines Wirkens: Es sind ca. 500 km bis nach Kabale, die ein Bus in etwa 6 Stunden hinter sich bringt. Das heißt, am besten ist es wir fahren nicht mit diesen Bussen - die Straße ist zwar bis Kabale befestigt was aber gelegentliche Schlaglöcher nicht einschließt. Wenn schon mit dem Bus, dann mit dem Postbus und zwar immer am !!!Tag!!!, denn in der Nacht wird es durch Räuber sehr gefährlich. Leider ist dies nicht nur Gerede, sondern entspricht der Wahrheit und Logik - in der Nacht reisen vor allem Geschäftsleute, die Waren in Kampala kaufen und am selben Tag wieder zurückfahren.

Von den geschäftigen Ausfallsstraßen Kampalas fährt man durch die mehr oder weniger flache Kernregion Buganda am Victoria See entlang, den man leider nur ganz selten síeht. Fremde erkennen ihn nur. wenn sie es wissen und an den Papyrus Sümpfen (sehen aus wie Staubwedel), die das Ufer des Victoria Sees säumen. 20 km vor Masaka, wo man den See dann verläßt, gibt es eine ehemalige Mautstation neben der man sich mit Muchomos laben kann -  das sind Grillspieße (gut merken- Muchomos sind super). Masaka ist auch das Zentrum der Heuschrecken (insenine auf swahili)  im Dezember - die kommen sie in riesigen Schwärmen über den See. Hier ist auch der Ausgangspunkt für das Boot nach den Sese Islands und den kleinen aber sehenswerten, für seinen Vogelreichtum bekannten, Lake Mburo Nationalpark. Von Masaka geht es weiter bis in die nächste größere Stadt Mbarara. Sie ist auch die Hauptstadt des Hochlandes von Ankole, obwohl das Hochland erst ein wenig später wirklich augenscheinlich wird. In diesem Hochland, das wunderschön zu durchfahren ist, gibt es die eindrucksvollen Ankole Rinder mit mächtigen Hörnern. Ebenso gibt es einen See.

Dann erklimmt man die ersten Hügel/Berge und wir sind bereits (nach 3,5 – 4 h) im Projektsgebiet des South Western Towns Water and Sanitation (SWTWS) Projekts, meinem seinerzeitigen Arbeitgeber. In Wahrheit fährt man direkt neben der ersten vollendeten Wasserversorgung in Muhanga vorbei. Der Tag neigt sich erfahrungsgemäß an diesem Punkt bereits dem Ende zu und man kann, mit etwas Glück, die Virunga Vulkane im Süden, von der letzten Passhöhe die man auf dem Weg nach Kabale überfährt, sehen.

Etwa eine Stunde später erreicht man Kabale mit den folgenden Vorzügen: Tennisplatz, Golfplatz, Tischtennis Club, Sauna, Badesee, Nightclub . . . Es lässt sich leben hier und hier verbrachte ich dementsprechend auch die meiste Zeit meines Engagements. Das Klima ist definitiv das angenehmere im Vergleich zu Kampala. In und um die Hauptstadt rate ich jedem zu Moskito Repellent und Moskitonetz. In Kabale kann man das dann streichen. Warm am Tag - kalt in der Nacht (jeder Art der Bekleidung ist sinnvoll - Badehose bis bessere Jacke oder Lagentheorie). Die Sehenswürdigkeiten in der Gegend sind einmal alle Projektsdörfer des SWTWSP. Da sieht man einiges von der Landschaft, vor allem dann den Lake Bunyoni, die Kisizi Falls und mehrere Nationalparks und Forest Reserves in der Gegend (Mgahinga NP, Bwindi Impenetrable NP, Bamboo Forest Reserve). Die Parks laden zum Besuch der Gorillas ein (Diane Fosseys Gorillas im Nebel waren auf den selben Vulkanen, allerdings eher auf der rwandischen Seite des National Parks) zum Besteigen der Vulkangipfel (bis 4200m) wie zu Exkursionen in die zauberhafte Welt des Bergregenwaldes im Dreiländereck Rwanda, Kongo und Uganda. Im Übrigen eignet sich die Gegend auch blendend zum Radfahren.

Zwei Stunden Autofahrt sind es dann von Kabale noch bis nach Kisoro - dem mystischen Zentrum dieser Gegend. Sehr kontroversiell teilweise (politisch im Projekt) und ein historischer Ort. In Kisoro hat nicht nur Diane Fossey teilweise gewirkt, sondern auch die Flüchtlingslager nach dem Genozid in Rwanda sind heute noch erkennbar. Darüber hinaus gibt es beeindruckende Quellen - eine davon auch von uns genutzt (Kisoro ist Teil unseres Projektsgebietes) und natürlich die vier Virunga Vulkane. Rebellengruppen, die aus den Schauplätzen der letzten paar Jahre in der Gegend (Rwanda, Congo) hervorgegangen sind, haben sich ebenfalls in das Refugium Nationalpark zurückgezogen, was einerseits die obligaten Soldaten erklärt, die bei allen Exkursionen im Park zugegen sind und andererseits es immer ratsam erscheinen lässt sich über die Sicherheitslage in der Gegend zu informieren, denn solche Gruppen waren auch für die Vorfälle in Bwindi Nationalpark verantwortlich, wo 1997 einige Touristen ums Leben kamen. Tatsachenberichte jener, die unsere nächsten Verwandten im Tierreich bereits erlebt haben, lassen allerdings keinen Zweifel darüber, dass sich ein Besuch sicher lohnt.

Zum Thema Ruwenzori: die selbe Problematik - er ist heute sogar für Touristen gesperrt. Die Virunga Vulkane sind allesamt über 3500m hoch (Muhavura 4127m) und Mt. Elgon im Osten ist jederzeit besuchbar. Es gibt auch andere sichere Nationalpark wie etwa Murchison Falls Nationalpark, Queen Elisabeth Nationalpark, die einen Besuch wert sind.

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